Dein lustigstes oder eindrücklichstes Erlebnis auf, hinter oder unter der Bühne?

Grundsätzlich darf man sagen: Keine CD und kein Streaming-Produkt kann einem das geben, was ein Live-Erlebnis zu schaffen vermag. Insofern sind alle Auftritte immer etwas ganz Besonderes und auch Einmaliges. Aber als ich beim «Vogelhändler» 1996 den Stanislaus spielte, passierte etwas sehr Berührendes hinter der Bühne. Kurz vor meinem Auftritt zum Terzett «Ach, Ihre Reputation» kam Robert Duss zu mir. Robert Duss war mein Erst-Klass-Lehrer, und er war auch Musiker und Komponist. Er erzählte mir, wie er meine Stimme als Erstklässler noch immer im Ohr hätte und er sie damals schon besonders schön fand. Das hat mich derart berührt, dass ich nur mit viel Mühe mich beherrschen, konzentrieren und dann auftreten konnte.

Wie würdest du einem Neuling den Besuch einer Operettenvorführung in Entlebuch schmackhaft machen?

Es gibt zwei Dinge, die man aus meiner Sicht tun kann: Erstens – man sollte den Leuten die Operette erklären. Die Besucherinnen und Besucher lieben es, wenn sie Hintergrundinformationen bekommen. Wie ist die Geschichte, wie ist die Musik aufgebaut? Welche historischen, allenfalls gar politischen Hintergründe verbergen sich im Stück?

Und das Zweite ist eine sehr einfache Sache: Man muss den potenziellen Gästen vermitteln, dass in der Operette viel gelacht wird. Der Humoranteil ist recht gross! Wenn man also wieder einmal so richtig herzhaft lachen will, dann geht man in die Operette. Wir sehen die Leute jeweils mit einem Schmunzeln im Gesicht aus dem Saal kommen, währenddem sie leise die gehörten Melodien singen oder pfeifen. Eine Operette ist eine Seelenmassage!

Was wünschst du dir für die Zukunft der Operette resp. Theatergesellschaft Entlebuch?

Ich wünsche der Operette Entlebuch, dass sie sich weiterentwickelt und dass sie ihren Zauber behält. Dazu benötigt man auch in der Planung eine strategische Komponente. Dies, indem man neue, junge und begeisterte Kräfte, welche diese schöne und komplette Kunstform mit Schauspiel, Tanz, Orchestermusik und Gesang weitertragen wollen, gezielt aufbaut, fördert und unterstützt.